Richtfest im Kindergarten
„Will mein Blockhaus bauen, bauen / viele Stämme schlagen“ – so einfach klang das im schwedischen Lied, und diese erste Arbeit hatten im Forstpraktikum auch bereits ältere Waldorfschüler für uns erledigt.
Aber die gut 200 Meter Fichtenstämme wollten jetzt vorbereitet und bearbeitet werden:
Die 3b-Kinder schälten mit dem Ziehmesser, sie sägten, sie schlugen mit Beil und Hammer Äste ab und lernten mit Klöpfel und Stemmeisen umgehen. Das feste Fundament war bereits gelegt, langsam (!) wuchsen die Wände empor. Mit Bohrer und selbstgeschnitzten Holznägeln musste alles gefügt werden. In vielen Extrastunden und an Wochenenden und mit Hilfe von Eltern (mit Maschinen ...) wurde schließlich der Rohbau fertiggestellt, mit Tür und Fenstern und dem Dachstuhl, alles ganz aus Holz.
Von alters her war nun die Zeit für das Richtfest gekommen, und so schmückten wir den Richtbaum und lernten den Spruch für die feierliche Übergabe an unsere 21 kleinen „Bauherren“ aus der Kindergartengruppe von Frau Reimann.
Jetzt muss noch das Dach gedeckt werden – so einfach klingt das, aber so ein, zwei Wochen lang wird unser Hämmern wohl noch im Gelände zu hören sein ...
Richtspruch
Das neue Haus ist aufgerichtet,
doch nicht gedeckt und nicht gedichtet.
Noch können überall herein
Regen, Schnee und Sonnenschein.
So rufen wir zum Herrn der Welt:
Oh, gieße von dem Himmelszelt
hier über diese off’ne Haus
nur Heil und Segen allzeit aus!
Schwelle und Fenster halte rein,
nur Schönes soll ins Haus hinein.
Und bald durch diese neue Tür
sollen die Kinder springen herfür!
Nun deckt das Dach und fuget aus –
Der Segen Gottes bleib’ im Haus!
(nach Ludwig Uhland)
Werden die vielen Ritzen und Fugen dann mit Moos gestopft oder mit Lehm verschmiert? Und wird es noch einen Innenausbau geben?
So ein Haus kann wirklich viele fleißige Hände gebrauchen!