14. Jul 2014

Klassenfahrt der 8b ins Großwalsertal

Klassenfahrt der 8b in die Alpen (Großwalsertal) mit Herrn Bechinger und Frau Ehlert

Sonntag, der 29.6.2014

In aller Frühe trafen wir uns am Bahnhof Wilhelmshöhe. Jeder hatte einen vollgepackten Rucksack, der um die 10 kg wog, auf den Schultern. Um 6:21 Uhr fuhr unser Zug dann endlich in Richtung Alpen ab. Mit zum Teil etwas hektischen Umstiegen erreichten wir über Frankfurt, Mannheim, Ulm und Lindau den Bahnhof in Bludenz, Österreich Vorarlberg, mit einer Stunde Verspätung. Hier nahmen uns Thomas und Hannes, unsere Bergführer für die nächsten 6 Tage, in Empfang. Nach einem kurzen Bustransfer zur Alpe Ischkarnei hatten wir unseren Ausgangspunkt erreicht. Von hieraus liefen wir auf nassen und aufgeweichten Wegen durch strömenden Regen zwei Stunden lang unserem ersten Tagesziel, der Biberacher Hütte (1846 m), entgegen. Nach der langen und anstrengenden Anreise und diesem verregneten Einstieg, hob sich die Laune erst wieder bei Ankunft auf der Hütte. Für viele von uns war es neu und ungewohnt auf einer Berghütte zu sein, aber schnell fanden wir uns ein: Sachen trocknen, Schlafplätze verteilen, Abendessen, …

Montag, der 30.6.2014

Vor einem kuchenreichen Frühstück packten wir unsere mehr oder weniger über Nacht getrockneten Sachen wieder in unsere Rucksäcke. Als wir losgingen waren wir von feuchtem, diesigem Nebel vollkommen umgeben. Auf den immer noch rutschigen Wanderwegen mussten wir zuerst etliche Höhenmeter absteigen. Ab und zu gab es auch kleinere Kletterpassagen. Der Weg führte uns weiter über eine ziemlich schmale und glatte Holzbrücke und gleich danach einen felsigen und extrem steilen Hang nach oben. Inzwischen hatte es auch leider wieder angefangen zu regnen. Auf einer angenehm zu gehenden Strecke, konnten wir neue Kraft für einen sehr anstrengenden in Serpentinen verlaufenden Anstieg, sammeln. Nach einer ausgiebigen Pause stiegen wir weiter bergauf und so wurde aus dem Gras, das am Wegesrand wuchs, irgendwann Geröll, Stein und Fels. So im düsteren Nebel und auf dem Boden nur das Grau der Steine und das Weiß des Schnees kam man sich irgendwie klein, verloren und einsam vor. Manche Schüler sagten, sie haben sich wie auf dem Mond gefühlt. Ziemlich erschöpft kamen wir auf der Göppinger Hütte (2245 m), die ganz im Schnee lag, an. Das besondere auf dieser Hütte war, dass sie nur über Gletscherwasser verfügt, und es deshalb auch keine WC-Spülung und keine Duschen gibt. Aber es war ein total tolles Gefühl auf so einer Hütte zu sein!

Dienstag, der 1.7.2014

Als wir aufwachten strahlte die Sonne vom blauen Himmel und der frischgefallene Schnee vom Boden. So begannen wir gut gelaunt und total motiviert einen weiteren Wandertag in den Bergen. Wir liefen verhältnismäßig gemütlich den Weg hinunter und machten auf einer bunt blühenden Wiese Pause. Der Weg führte uns ins Tal hinab, von wo aus wir mit einem Bus ein Stück in Richtung Stuttgarter Hütte fuhren. Hier im Tal trennten wir uns von vier Schülern und Frau Ehlert, die auf Grund einiger Beschwerden zum Arzt gehen wollten. Der folgende Aufstieg zog sich ganz schön in die Länge, war anstrengend aber auch total schön. Super war bei dieser Strecke, dass man von Anfang an das Ziel sehen konnte, und so immer wusste, was man noch zu laufen hat. Nach Ankunft hatten wir den Rest des Tages frei und viele Kinder spielten gemeinsam „Werwolf“ (Gesellschaftsspiel!). Die Stuttgarter Hütte (2310 m) war von vielen die Lieblingshütte, denn es gab leckeres Essen (ganz wichtig!!!), die Zimmer waren total schön und es gab einen Fernseher zum Fußball gucken. Am Abend erfuhren wir noch von Frau Ehlert, dass ein Schüler eine Blinddarmentzündung hatte und gerade notoperiert wurde und ein anderer sich eine Sehne gerissen hatte.

Mittwoch der 2.7.2014

Auch an diesem Morgen packten wir nach dem Aufstehen unsere Sachen, frühstückten, machten kurz eine Tagesbesprechung und liefen los. Nach einem gemeinsamen Abstieg konnte sich jeder von uns entscheiden, ob er die geplante Strecke oder eine verkürzte Variante laufen wollte. Die sieben Kinder, die sich für die eigentlich geplante Strecke entschieden hatten, liefen los und die andere Gruppe wartete auf einen Bus. Die normale Strecke war mit einem extrem steilen und damit sehr anstrengenden Anstieg verbunden war. Der Weg verlief über mehrere Zäune und durch eine riesige Kuhherde. Insgesamt liefen die sieben Schüler, die von Thomas geführt wurden, 700 Höhenmeter auf einen Pass. Oben angekommen waren wir nicht nur außen vom Regen klitschnass, sondern auch von innen klitschnass geschwitzt. Der extrem rutschige Weg führte uns zunächst durch einige kleinere Schnee- und Geröllfelder und später über Wiesen ca. 500 Höhenmeter bergab zur Ravensburger Hütte (1948 m). Nachdem wir unsere nassen Klamotten versorgt und uns ein bisschen in unseren Zimmern eingerichtet hatten, bekamen wir von Thomas und Hannis noch ein wenig Unterricht in Sachen Kartenlesen und Knoten knoten. Zum Abendessen gab es dann sogar ein Dreigänge-Menü!

Donnerstag der 3.7.2014

Nachdem wir uns kräftig an einem Frühstücksbuffet gestärkt hatten, brachen wir zu unserer letzten ganztägigen Wandertour auf. Zuerst umrundeten wir einen türkisfarbenen Bergsee und teilten uns dann erneut in zwei Gruppen auf. Die Gruppe 1 folgte einem Weg, der stetig bergauf führte. Der letzte Abschnitt dieses Aufstiegs war noch einmal etwas ganz neues! Der Weg hatte nämlich an der einen Seite einen steil abfallenden Abhang. Deshalb mussten wir uns alle sehr konzentrieren und durften keine Späßchen mehr veranstalten. Der Weg führte weiter auf dem Kamm des Berges nach oben. Weil im Winter der Schnee diesen Kamm heruntergerutscht war, war ein Teil des Weges mitgerissen worden. Diesen Weg nach oben zu steigen war ganz schön aufregend und für manche Schüler auch etwas nervenzerreißend. Aber vom Gipfel hatte man eine wunderschöne Aussicht auf alle umliegenden Berge! Ein weiterer Höhepunkt an diesem Tag war das Kalkgesteinsmeer, an dem Gruppe 2 wieder zu Gruppe 1 stieß. Kurz vor dem Ziel dieses Tages konnten die, die wollten, noch einen weiteren kleineren Gipfel besteigen. Das letzte Stück bis zur sehr schönen Freiburger Hütte (1931 m) war noch einmal gut zu gehen! Nach einem leckeren Abendessen spielte ein Großteil der Klasse noch gemeinsam Räuber und Gendarm. Wer Lust hatte kam noch mit auf eine kurze Nachtwanderung, bevor wir es uns ein letztes Mal in unseren Bettenlagern bequem machten.

Freitag der 4.7.2014

Am Freitagmorgen packten wir alle zum letzten Mal unsere Sachen ein. Nach dem gemeinsamen Frühstück stiegen wir ins Tal hinab, von wo aus uns zwei Busse wieder zum Bahnhof nach Bludenz brachten. Bis zur Abfahrt unseres Zuges hatten wir noch ein bisschen Zeit, die wir für einen kurzen Besuch in der Milka Fabrik nutzen. Nach sieben Stunden Zugfahrt erreichten wir glücklich und erschöpft wieder Kassel und wurden von unseren Eltern in Empfang genommen.

(Bei den aufgeteilten Wandertouren konnte ich leider nur die Touren schildern, bei denen ich selber dabei war.)

Bericht von Johanna Gebauer, Schülerin der 8b · Fotos: Ehl