05. Okt 2021

Juniorwahl an der Freien Waldorfschule Kassel

Juniorwahl an der Freien Waldorfschule Kassel

Parallel zu den Oberstufentagen hatten die 9.-13. Klassen dieses Jahr die Möglichkeit einen Eindruck in die Politik zu bekommen und an der Juniorwahl teilzunehmen.

Am ersten Tag fand eine Podiumsdiskussion im großen Saal statt, zu der jeweils die Partei-Kandidat*innen für Kassel eingeladen wurden. Vertreten waren: Stephanie Schury (DIE LINKE), Timon Gremmels (SPD), Boris Mijatovic (Bündnis 90/Die Grünen), Michael Aufenanger (CDU), Tim Evans (FDP) und Inge Johst (AFD). In den Klassen vorbereitete Fragen wurden gestellt und diskutiert sowie einige Fragen aus dem Publikum. Nach dieser Diskussion wurde in den Klassen besprochen was gut/schlecht war und was man hätte besser machen können. Oft fiel die Aussage, dass sich noch mehr Themen zu der Umwelt gewünscht wurden und mehr Zeit für Fragen aus dem Publikum. Negativ fiel vor allem auf, dass einige Kandidat*innen etwas übereifrig oder komplett desinteressiert wirkten. Dies wirkte sich wahrscheinlich mitunter darauf aus, dass die Ergebnisse der Juniorwahl deutlich anders ausfielen als die echten Wahlen. Man sah deutlich verschiedene Meinungen und Interessen der Kandidat*innen.

Am zweiten Tag bereiteten die Wahlhelfer*innen alles für die kommende Wahl vor. Zuerst wurde alles besprochen und erklärt, da der Ablauf exakt wie bei einer realen Wahl verlaufen sollte. Der erste Schritt war es, einen Wahlvorstand, eine Schriftführerin sowie Verantwortliche für die Arbeit auszuwählen. Nachdem dies geschehen war, ging es an die Arbeit. Es mussten Listen der Wahlberechtigten erstellt werden, Wahlbenachrichtigungen ausgefüllt und jedem persönlich gebracht werden, Sichtschutz aus Pappe gebaut werden usw. Dies alles stellte sich als mehr Arbeit als erwartet heraus. Oft fehlte jemand aus der Liste oder war nicht auffindbar. Am Ende des Tages bauten wir die Wahlurne zusammen und besprachen ein letztes Mal den Ablauf für den kommenden entscheidenden Tag.

Am Wahltag wurde schon vor Beginn des Hauptunterrichts alles mühevoll aufgebaut und vorbereitet. Punkt 8:00 war alles bereit und die ersten Wähler*innen trafen ein. Nicht nur die. Plötzlich lief eine aufgeregte Frau herum und erzählte von einem Konzert, was in ein paar Stunden dort stattfinden sollte. Dann hieß es alles wieder abbauen und in den kleinen Saal umziehen. Alles musste neu gerichtet werden und war enger als geplant. Doch schließlich stand jeder Tisch am richtigen Ort und jeder Zettel lag bereit um ein Kreuz zu erhalten. An jedem Empfangstisch saßen drei Leute. Die erste Person nahm den Lichtbildausweis und die Wahlbenachrichtigung entgegen. Die zweite Person hakte den Namen auf der Liste der Wahlberechtigten ab. Und die dritte Person übergab der/dem Wähler*in den Wahlzettel. Jede*r Wähler*in bekam erklärt, wie die erste und zweite Stimme funktioniert und wie man den Wahlzettel passend für die Urne faltete. Dies stellte sich als schwierig für die Wähler*innen heraus. Einzelne Personen waren auch mit einem Knick überfordert. Außerdem gab es eine Aufpasserin für die Wahlurne, die das (anonyme) Einwerfen der Stimmen überwachte. Nachdem alle Klassen durch waren, ging es ans Auszählen der Stimmen. Dies gestaltete sich als sehr interessant und nervenaufreibend. Insgesamt mussten die Stimmen dreimal ausgezählt werden, da immer etwas nicht übereinstimmte. Als sich das Schulgebäude langsam leerte, kamen auch wir zu unserem Ergebnis und hatten es geschafft.

Die ganzen drei Tage gestalteten sich als interessant und aufregend. Wir Schüler*innen kamen zu dem Ergebnis, dass wir das Ganze gerne wiederholen würden bzw. öfters Möglichkeiten zu erhalten, Kontakt mit den Politiker*innen zu erhalten. Es war eine nette Möglichkeit als Nichtwahlberechtigte einen Einblick in die Welt der Politik zu erhalten.

Ein Bericht von Lara-Sophie Horn aus der 10a