11. Mai 2012

Bericht über die Monatsfeier

Öffentliche Monatsfeier mit „Wise Guys“, Mendelssohn und Heinzelmännchen

Schule muss nicht langweilig sein, sie darf auch Spaß machen. Das zeigten die Schüler in ihren Klassenvorführungen auf der zweimal jährlich stattfindenden öffentlichen Monatsfeier am letzten Samstag.

Gemeinsam etwas gestalten. Das ist Schule. „Werden Schüler der Waldorfschule gefragt, was ihnen später im Leben geholfen hat, sagen viele: „Das Gelernte bei Aufführungen präsentieren – das hat Selbstbewusstsein gegeben“, meint Lehrer Herr Hüttich, der durch den Vormittag durch das Programm begleitet. Deshalb gibt es mit Unterstützung des Lehrerkollegiums regelmäßig Klassenspiele, Musikvorführungen und auch Monatsfeiern – zu der an diesem Samstag ausnahmsweise alle Eltern eingeladen waren.

Das gemeinsame Gestalten findet nicht nur im Fachunterricht statt. So lebt die Schule das Konzept der bewegten Grundschule: Die Lehrer haben Tische und Stühle abgeschafft. Stattdessen stehen in den Klassen Schulbänke, die die Kinder abwechselnd zum Sitzen und zum Schreiben nutzen und mit denen es sich auch rechnen lässt, wie die Klasse 1 a zeigte. Nur mit ihrem Körper zeigte die Klasse, dass sie plus, minus, addieren und auch schon subtrahieren können – und sich als Summe – und damit als Ganzes - wahrnehmen. „Es sind 60 Hände, das ist leicht, weil die Zahl den Füßen gleicht!“, rufen die 16 Mädchen und 14 Jungen beim Rechenspiel.

Überhaupt - überall zischt es und rappelt es, und hüpft es – ob es nun beim Wiedergeben des Gedichtes um die die gute Freundin Henriette Bimmelbahn ist, die lieber an der Blumenwiese als am Bahnhof hält, oder bei den Heinzelmännchen zu Köln – die – ach so schade, nicht mehr beim Aufräumen helfen.

Mit Musik und auch mit Reimen lässt sich eben Gelerntes besser behalten, auch Vokabeln. Die Kinder und auch Jugendlichen rezitieren, was das Zeug hält und zwar nicht nur auf deutsch. Mit Singspielen der Klassen 1 a auf französisch, dem Gedicht der dritten Russischklasse beispielsweise oder der Rezitation des englischen Gedichtes Night Train der 9. Klasse. So singen die Kinder der 1 b ein französisches Lied, in dem sie demonstrieren, was man alles mit seinen Armen, Beinen, Händen und Ohren machen kann: „Avec le main je peux designer“, klingt es verständlich und die Erstklässler zeichnen dazu mit ihren Händen Bilder in die Luft.“

Auch die Klassenorchester sind Teil des Schulprogrammes. Denn das gemeinsame Musizieren trägt bei zur besseren Konzentration, gegenseitiger Rücksichtnahme, mehr Geduld mit sich selbst. Außerdem schult es die Musikalität. An diesem Samstag zeigten die beiden fünften Klassen gemeinsam ihr Können auf Flöte, Geige und am Bass – die letzteren gekauft aus dem Erlös des Weihnachtsbasars.

Und weil es zum Schulalltag dazu gehört, lassen sich auch die höheren Klassen noch motivieren: „Es ist Samstag und sie sind da!“, sagte Herr Hüttich zu den Auftritten der zehnten Klassen mit einem Augenzwinkern. So führt die 10 a zu einem Stück von Mendelssohn das im Eurythmieunterricht Gelernte vor und die 10 b präsentierte mehrstimmig „The Streets of London“ – zur Einstimmung auf die Englandabschlussfahrt nächste Woche.

Ein kurzweiliger Vormittag, der Lust auf Schule macht, geht zu ende. Schade eigentlich, aber wie singen die Schüler der Jahrgangsstufe 12, als sie sich von den Zuschauern mit „Es ist Sommer“ von den Wise Guys verabschieden: „Sommer ist wenn man trotzdem lacht.“

Der Dank gilt allen Lehrern und Schülern, die im Text nicht genannt wurden, um den Lesefluss zu erhalten.

 


Andrea Thöne, Schülermutter · Fotos: Helen Wenzel und Andrea Rohpeter